Conus
almagrensis (Bose & Toula, 1910)
Schale klein, konisch, mit niedrigem Gewinde, aus sechs skulpturierten
Umgängen und einem glatten Nucleus von zwei Windungen bestehend, deren hinterste
niedergedrückt erscheint. Die Spira hat konkave Seiten, die sich aus den
treppenförmig aufsteigenden Umgängen aufbauen. Die Schulter der Umgänge ist
schwach gekörnelt, bei den hinteren Windungen deutlicher als bei der letzten;
die Rampe der Windungen ist schwach konkav. Die letzte Windung ist sehr groß,
mit einer scharfen, gekörnelten Kante an der Schulter. Die Anwachsstreifen sind
sehr kräftig auf der Spira, schwach auf der vorderen Seite der letzten Windung.
Auf der vorderen Seite des letzten Umganges beobachtet man breite
Spiralstreifen, die durch feine Spiralrinnen in der Oberfläche entstehen; die
Bänder beginnen an der Innenlippe, drei bis vier von ihnen werden während ihres
Verlaufes durch eine Rinne in Bänderpaare geteilt; bei den vorderen scheint
eine solche Teilung angedeutet zu sein, doch ist sie nicht klar zu erkennen.
Unter der Lupe erkennt man Spuren sehr verwischter, fast mikroskopischer
Spiralstreifen auf dem ganzen Körper der letzten Windung. Die Mundöffnung ist
nicht erhalten, war aber jedenfalls schmal, die Außenlippe vermutlich der
Spindel fast parallel; nach den Anwachsstreifen zu urteilen, war die Außenlippe
schwach nach vorn ausgekrümmt. Der Schlitz war tief und fast dreieckig, er nahm
die Breite der Rampe ein. Der Spindelrand ist glatt, der Vorderteil der Mündung
gerundet und nicht ausgeschnitten (1).
I II
Dimensionen: Millimeter
Höhe. 20,4 19,0
Höhe der letzten
Windung an der Mündung 16,5 15,5
Größter Durchmesser
ungefähr 10,1 10,0
Dall zitiert von unserem Fundplatz einen Conus ähnlich leoninus,
vielleicht..handelt es sich um unsere Art; diese weist in der Tat eine gewisse
Ähnlichkeit mit Conus leoninus *) auf, ist aber schlanker und
unterscheidet sich anscheinend durch das Vorhandensein der paarigen Bänder auf
dem Vorderteil der letzten Windung; eine genauere Präzisierung der Unterschiede
würde sich nur auf Grund direkter Vergleichung lebender Exemplare durchfuhren
lassen, da Beschreibung und Abbildung bei Sowerby nicht sonderlich klar sind.
Ich will nicht unterlassen, auf die große Ähnlichkeit, welche zwischen unserer
Art und dem Conus stenostoma Sow. besteht, hinzuweisen. Llerdings
scheint diese aus dem Oligocän Jamaikas stammende Art bedeutend größer zu sein
als Conus Almagrensis, aber die ganze Form ist recht ähnlich, wir finden
ungefähr dieselbe Spira mit konkaven Seiten, die gekörnelte Kante der
Windungen, die eigenartige Krümmung des Körpers der letzten Windung, die
paarigen Bänder usw. Nur die Gestalt der Mündung dürfte wohl verschieden sein,
obwohl ich auch das nicht mit voller Sicherheit sagen kann, da bei meinen
Exemplaren die Außenlippe abgebrochen ist; da dies aber ganz kurz vor der
Mündung geschehen ist, so müßte sich die Erweiterung des vorderen Teiles, die
an dem von Guppy abgebildeten Exemplar auffällt, schon bemerkbar machen, was
jedoch nicht der Fall ist (1).
Anzahl der Exemplare: 2.
Fundort: Kilometer 70 der Tebuantepecbahn
Shell small, conical, low-threaded, composed of
six sculpted whorls and a smooth nucleus of two whorls, the posterior most
appearing depressed. The spira has concave sides, which build up from the
stair-like ascending whorls. The shoulder of the whorls is faintly granular,
more evident on the posterior whorls than on the last; the ramp of whorls is
slightly concave. The last whorl is very large, with a sharp, granulated
edge at the shoulder. The growth lines are very strong on the spira, weak on
the anterior side of the last whorl. On the front side of the last whorl one
observes wide spiral stripes, which are caused by fine spiral grooves in the
surface; the ligaments begin at the inner lip, three to four of them are
divided into pairs of ligaments as they progress by a groove; such a division
seems to be indicated in the anterior ones, but it is not clearly discernible.
Under the magnifying glass one can see traces of very blurred, almost
microscopic spiral stripes all over the body of the last whorl. The mouth
opening is not preserved, but it was narrow, the outer lip probably almost
parallel to the spindle; judging by the growth lines, the outer lip was
slightly arched forward. The slot was deep and almost triangular, spanning the
width of the ramp. The edge of the spindle is smooth, the front part of the
muzzle is rounded and not cut out (1).
I II
Dimension: Millimeter
Height 20,4 19,0
Height of the
last whorl at the mouth 16,5 15,5
Largest diameter
approx 10,1 10,0
Dall
cites a Conus similar to leoninus from our site, perhaps... it is
our species; this indeed bears some resemblance to Conus leoninus, but
is more slender, and apparently differs in the presence of the paired bands on
the anterior portion of the last whorl; a more precise definition of the
differences would only be possible on the basis of a direct comparison of
living specimens, since the description and illustration in Sowerby's are not
particularly clear. I will not omit to point out the great resemblance which
exists between our species and the Conus stenostoma Sow. exists to point
out. However, this species from the Oligocene of Jamaica seems to be
considerably larger than Conus almagrensis, but the whole form is quite
similar, we find about the same spira with concave sides, the granular edge of
the whorls, the peculiar curvature of the body of the last whorl, the paired
bands, etc. Only the shape of the mouth is likely to be different, although I
can't say that with complete certainty either, since the outer lip of my
specimen has broken off; but since this happened just before the muzzle, the
widening of the front part, which is noticeable in the specimen pictured by
Guppy, should already be noticeable, which is not the case (1).
Number of
specimens: 2.
Finding
place: kilometer 70 of the Tebuantepec railway
Die beiden nur
wenig beschädigten Stücke schließen sich offenbar an gewisse europäische
Miocän- und Pliocänformen an. Vor allem an Conus (Leptoconus) Dujardini
Desh. Aber auch andere Arten sind zum Vergleich herbeizuziehen, so Conus
deperditus (Brug.) Brocc. (Conchiol. pag. 292, Taf. III, Fig. 2), Conus
antediluvianus (Brong.) Brocc.
(1. c. pag. 291, Taf. II, Fig. 11), Conus striatulus Brocc. (1. c. pag.
294, Taf. III, Fig. 4) und Conus Brocchii Bronn. Die letztere Form liegt
mir von Orsiano vor, sie zeigt die bei der Art von Tehuantepec so bezeichnende
Zweiteilung der Spirallinien, hat jedoch ein viel höheres Gewinde. Conus
striatulus aus dem Pliocän von Orsiano zeigt auch die paarigen Spirallinien,
ist jedoch von schlankerer Form.
Conus
antediluvianus ist noch
schlanker gebaut und hat eine geknotete Spiralkante. C. deperditus ist
schlank, hat kein zugespitztes Gewinde und eine wulstige Spiralkante.
Conus
(Leptoconus) Dujardini Desh.
ist sehr variabel; von den von M. Hörne s (Wiener Becken I, Taf. V, Fig. 3, 5,
6, 7) zur Abbildung gebrachten Formen ist die Fig. 6 von Enzesfeld am
ähnlichsten, doch ist das Gewinde noch immer etwas höher und sind die
Spirallinien einfach. Unter den vielen Stücken, die ich vergleichen konnte, sind
einige der von Pont-le-Voy (Loire et Cher) aus dem Pliocän stammenden Stücke am
ähnlichsten. Sie zeigen hie und da auch Neigung zur Paarigkeit der
Spirallinien, was schließlich auch bei einem der beiden Stücke von Tehuantepec
ganz ähnlich so sich verhält. Wären die Stücke in Europa gefunden worden, man
hätte sie als eine stumpfere Varietät von Leptoconus Dujardini
bezeichnen dürfen. — Von den italienischen Formen mit scharfem Spiralrande sind
die von Sacco (Bell.-Sacco, Piem. XIII, Taf. IV, Fig. 5 u. 6) als Leptoconus
Brocchii (Bronn) und Leptoc. Allioni Micht abgebildeten Formen von
größerer Ähnlichkeit.
L. Brocchii
var. brevidepressula
Sacco (Fig. 5) aus dem Piacenziano zeigt Zweiteilung der Spirallinien und
leichte Kerbung der Spiralkante. L. Allionii Micht (Fig. 6) aus dem Elvetiano
zeigt die Zuspitzung des Gewindes. Beide Formen sind schlanker gebaut. Es gibt
sonach eine ganze Reihe von mit C. Almagrensis verwandten Formen. Guppy
führt von Jamaica (Q. J. geol. Soc. XXII, 1866, Taf. XVI, Fig. 2) einen Conus stenostoma Sow. mit ziemlich scharfem
Spiralrand an, der wohl viel größer, doch verwandt sein dürfte und die paarigen
Spirallinien erkennen läßt.
Auch im
norddeutschen Unteroligocän fehlt es nicht an verwandten Formen, zum Beispiel Conus
Ewaldi v. Koenen (Abh. X. 2, Taf. XXIV, Fig. 15—17), der aber einfache
Spirallinien besitzt und auch von oben betrachtet einen anderen Verlauf der
Anwachslinieu zeigt. Dieselben Charaktere finden sich aber auch bei anderen
Alttertiärarten; so finde ich im Hofmuseum, als Conus diversiformis
Desh. (?) bezeichnet, zwei Stücke von Chaumont („Grobkalk"), welche man in
Vergleich bringen könnte. Sie haben auch ganz ähnliche Spiralstreifung unten,
nur wird diese Form viel größer. —
Meine Suche
nach verwandten rezenten Formen des Conus Almagrensis Böse, ein
Formentypus, der sich im Tertiär bis ins Thanet zurück verfolgen läßt, scheint
mir nicht ergebnislos. Conus floridanus Sow. (= C. floridanus
Gabb) dürfte eine sehr ähnliche Art sein; wenn auch das Gewinde etwas höher
ist, so zeigt es doch eine ganz ähnliche Zuspitzung. Nach unten ist die Schale
nur weniger verjüngt und gegen die scharfe Spiralkante hin nicht so vertieft
gestreift, die Anwachsstreifung bleibt gleichmäßiger. Ähnlich so verhält es
sich bei Conus Pealei Greenw. von Florida (man vergl. auch S o w. Thes.
Fig. 358).
Die
Anwachsstreifung verstärkt sich gegen die scharfe Spiralkante hin. Die
Spiralstreifung am unteren Schalenende erscheint etwas ungleich. Die bei Tryons
(Conus Taf. XI, Fig. 6, 7, pag. 38) von Conus Sieboldi Reeve
(Conus Taf. I, Fig. 269) aus der japanischen und chinesischen See gegebenen
Abbildungen, einer größeren Form, haben in der Form der Schale noch größere
Ähnlichkeit, auch die Verstärkung der Furchen der Anwachsstreifung an der
scharfen Spiralkante trifft zu. (Sow. Thes. Fig. 369.)
Es ist dies
sonach eine sehr weitverbreitete Formengruppe, in deren Verwandtenkreis neben
anderen auch Conus Clerii Reeve (S o w. Thes. Fig. 374) von St. Thomas
und Brasilien, Conus voluminalis Hinds (Sow. Thes. Fig. 378) von Malacca
(wenn auch die Spiralstreifung weiter hinaufreicht) und andere gehören dürften (1). —
The two pieces, which are only slightly damaged, appear to be related to
certain European Miocene and Pliocene forms. Especially on Conus
(Leptoconus) dujardini Desh. But other species can also be used for
comparison, such as Conus deperditus (Brug.) Brocc. (Conchiol. pag. 292,
plate III, Fig. 2), Conus antediluvianus (Brong.) Brocc. (1. c. pag.
291, plate II, Fig. 11), Conus striatulus Brocc. (1. c. pag. 294, plate
III, fig. 4) and Conus Brocchii Bronn. The latter form I have from
Orsiano shows the bifurcation of the spiral lines so characteristic of the
Tehuantepec type, but has a much higher thread. Conus striatulus from
the Orsiano Pliocene also shows the paired spiral lines, but is of more slender
form.
Conus
antediluvianus is
even more slender in build and has a knotted spiral edge. C. deperditus
is slender, has no pointed thread and a bulging spiral edge.
Conus
(Leptoconus) dujardini Desh. is very variable; Of the forms illustrated by M. Hörne s (Vienna
Basin I, Plate V, Figs. 3, 5, 6, 7), Fig. 6 by Enzesfeld is the most similar,
but the thread is still somewhat higher and are the spiral lines simply. Among
the many pieces I have been able to compare, some of the Pliocene pieces from
Pont-le-Voy (Loire et Cher) are the most similar. Here and there they also show
a tendency to pair the spiral lines, which is also the case with one of the two
pieces by Tehuantepec. Had the specimens been found in Europe, they might have
been called a blunter variety of Leptoconus dujardini. — Of the Italian
forms with a sharp spiral edge, those of Sacco (Bell.-Sacco, Piem. XIII, Plate
IV, Fig. 5 and 6) are known as Leptoconus brocchii (Bronn) and Leptoc.
allioni Micht illustrated forms of greater resemblance.
L. brocchii var. brevidepressula Sacco (Fig. 5) from the Piacenziano
shows bifurcation of the spiral lines and slight indentation of the spiral
edge. L. allionii Micht (Fig. 6) from the Elvetiano shows the tapering
of the thread. Both forms are slimmer. There is a whole series of forms related
to C. almagrensis. Guppy leads from Jamaica (Q. J. geol. Soc. XXII,
1866, plate XVI, Fig. 2) a Conus stenostoma
Sow. with a fairly sharp spiral edge, which is probably much larger but related
and reveals the paired spiral lines.
Also in
the North German Lower Oligocene there is no lack of related forms, for example
Conus ewaldi v. Koenen (App. X. 2, Plate XXIV, Fig. 15-17), but which
has simple spiral lines and also seen from above shows a different course of
the growth line. However, the same characters are also found in other Early
Tertiary species; so I find in the Hofmuseum, as Conus diversiformis
Desh. (?) denoted, two pieces by Chaumont ("rough lime"), which one
could bring in comparison. They also have very similar spiral striations below,
only this form becomes much larger. —
My search
for related recent forms of Conus almagrensis Böse, a type of form that
can be traced back to the Thanet in the Tertiary, does not seem fruitless to
me. Conus floridanus Sow. (= C. floridanus Gabb) should be a very
similar species; although the thread is somewhat higher, it shows a very
similar taper. The shell is only slightly tapered downwards and towards the
sharp spiral edge the stripes are not as deep, the growth stripes remain more
even. The situation is similar with Conus pealei Greenw. of Florida
(compare also S o w. Thes. Fig. 358).
The
growth striation increases towards the sharp spiral edge. The spiral striations
at the lower end of the shell appear somewhat uneven. The illustrations given
in Tryons (Conus Plate XI, Figs. 6, 7, pag. 38) by Conus Sieboldi
Reeve (Conus Plate I, Fig. 269) from the Japanese and Chinese seas, of a
larger form, have in the form even greater resemblance to the shell, and the
intensification of the furrows of the growth striations on the sharp spiral
edge also applies. (Sow. Thes. Fig. 369.)
This is
therefore a very widespread group of forms, among whose relatives there are
also Conus clerii Reeve (S o w. Thes. Fig. 374) from St. Thomas and
Brazil, Conus voluminalis Hinds (Sow. Thes. Fig. 378) from Malacca
(although the spiral striations extend further up) and others may belong
(1).
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Taf. XIII, Fig. 28 Pliocene Tehuantepec -
Messico |
Conus brocchii (Bronn, 1828) Conus brocchi var. brevidepressula (Sacco, 1893) mm. 28,2 x 13,5 Piacenziano –
Pliocene Estepona Basin el
Velerin Conglomerates [AZFC 191-03] |
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(Sowerby I,
1850) (C-D) PRI 67549, SL 16.0 mm Gurabo Fm. – Lower Pliocene Santo Domingo |
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Bibliografia Consultata
· (1) - Zur jungtertiären Fauna von Tehuantepec.
I. Stratigraphie, Beschreibung und Vergleich mit amerikanischen Tertiärfaunen (pag. 215—255). Von E. Böse.
II. Vergleichung hauptsächlich mit europäischen und lebenden Arten (pag. 255—276). Von Franz Toula.
· (2) - Nachträge zur jungtertiären (pliocänen) Fauna von Tehuantepec. Von Franz Toula.